Verhängnis der Shiekah

Aus ZELDA RPG
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1118 n. H. Z.

Schon vor und während der Gebietskriege kündigten sich Bestrebungen einiger rachsüchtiger Gerudos an, die verfeindeten Shiekah in den Untergang zu stürzen. Verschlagen trieben sie zunächst Keile zwischen die Bevölkerung Hyrules und die Diener des Herrschers, am Ende sogar unmittelbar zwischen den König und seine Untergebenen.

Unter anderem durch die Gerüchte der Gerudos bestärkt, die Obrigkeit und deren Wächter würden sich nicht um die Nöte der einfachen Leute kümmern, spalteten sich die Bewohner hinsichtlich lokaler Auseinandersetzungen der Goronen und Zoras, in welche Unbeteiligte verwickelt worden waren. Eine Fraktion forderte ein Eingreifen und erzwang es zuletzt mit einer landesweiten Revolution. Als auch infolge des Erstarkens einer allgemein unzufriedenen Stimmung im Land nach Missernten und öffentlichen Kabalen Adeliger die Gebietskriege entbrannten, handelte es sich um einen Krieg, den die Hylianische Armee trotz Unterstützung der Shiekah im Laufe der Jahre nicht gewinnen konnte; dem König Catan V. blieb es nicht verborgen.

Sobald die Gerudos überzeugt waren, dass die Situation für ihn bedrohlich genug war und er nicht mehr ablehnte, unterbreiteten sie ihm in geheimen Absprachen ein Angebot. Sie verlangten, die Lage aller Siedlungen der Shiekah zu erfahren, und versicherten ihre Unterstützung im Krieg. Gemäß ihren Erwartungen wusste der König keine Alternative, um die sinnlosen Gefechte zu beenden, und stimmte dem Abkommen zu. Natürlich erfüllten die Gerudos ihr Versprechen, durch ihr Zutun verklangen die Gebietskriege, die Aufstände beruhigten sich mit dem Sieg, und der Herrscher musste genauso an seinem Wort festhalten; die Shiekah ahnten nichts von dem Verrat und feierten mit der Hylianischen Armee den Sieg.

Unterdessen verbargen sich die Gerudos, nutzen die Kenntnis um die Siedlungen, über welche sie brandschatzend und meuchelnd herfielen, und vergalten den Fluch, durch den sie die Männer im Volk verloren hatten. Solange die Truppen nicht heimgekehrt waren, lagen ihre Dörfer ungeschützt da und die Kriegerinnen hatten leichtes Spiel mit den überraschten Familien. Nachdem die Shiekah zurückgekommen waren, fanden sie ihre Häuser niedergebrannt und ihre Angehörigen oft ermordet vor; die Zahl des Volkes war erheblich gesunken und die Trauer und der Schmerz dafür groß.

Bald stellten sie fest, verraten worden zu sein, begannen manche Gerudos die Betrogenen zu verhöhnen. Auch andere hylianische Adelige kannten die verhängnisvolle Übereinkunft, erzählten es entweder aus Abneigung dem Königshaus gegenüber oder Ahnungslosigkeit, und bestätigten die Shiekah im Verdacht. Wütend wegen des Verrats und verzweifelt über die schweren Verluste planten einige ehemalige Vertraute des Königs ein Attentat auf diesen. Bei der Ausführung jedoch ertappten die Wachen sie und hielten sie von der Umsetzung ab, so dass man sie zur Verurteilung vorführte.

Im Krieg hatte Catan V. viel Leid in der eigenen Familie erlebt und war verbittert; in seiner Entscheidung, die er zwar sehr wohl bedauerte, aber zum Wohl Hyrules hatte treffen müssen, erkannte er keinen Fehler, und von seinen eigenen Untergebenen fühlte er sich bedroht, worauf er sie verbannen und ächten ließ. Kein Shiekah sollte sich jemals mehr der Königsfamilie nähern und mit seinen Worten zerstörte er den alten Pakt, die Rettung des Schattenvolks vor der Verfluchung zu Zeiten der Gründung Hyrules. Dienten sie eines Tages nicht mehr dem Herrschergeschlecht, sollten sie vom Unheil heimgesucht werden, sich gegenseitig bekriegen und untergehen. Trotzdem wollte niemand dem anderen verzeihen und die verbliebenen Shiekah verschwanden.

Es ist nicht bekannt, welches Los sie ereilt hat, ob sie das Königreich verließen oder sich an einem entlegenen Ort versteckt haben, ob sie überhaupt noch am Leben oder längst allesamt umgekommen sind. Gelegentlich kam es in den nächsten Jahrzehnten zu Jagden auf vermutete Shiekah, denen die Bevölkerung aufgrund ihrer schwarzmagischen Kenntnisse immer mit Respekt und Furcht begegnet war. Eine einzige Ausnahme des Unglücks bildete die Leibwächterin und Zofe der Prinzessin des Schicksals die geachtete Shiekah Impa: Sie hatte Lyviane, Frau des jüngsten Königssohns Harkinian II., und deren Tochter Zelda Isilia IV. zuverlässig beschützt und war ihrer Aufgabe nie abtrünnig geworden. Ihr ist der Wiederaufbau und die Öffnung Kakarikos zu verdanken, der ehemaligen Hauptstadt der Shiekah, der sie seitdem vorsteht und die jedem Ankömmling Obdach bieten soll.

Mit ihrer Geschichte und der des Ortes hat es eine eigene Bewandtnis auf sich. Geboren worden und herangewachsen war sie in Kakariko; ihr Volk pflegte dort Geheimnisse. An einer Stelle nahe des Zentrums, an der heute ein Brunnen steht, war früher ein Anwesen zu finden, mit dem Zugang in einen labyrinthartigen Komplex unterhalb Kakarikos. Zu welchem Zweck es vorgesehen war, darüber gibt es keine Gewissheit, außer, dass es viel Dunkles und Böses gewesen sein muss. Jahrhundertlang saß in dem Gewölbe ein Schattendämon namens Bongo Bongo gefangen, in der Stätte darüber harrte der letzte männliche Nachfahre eines Shiekahklans, seit Generationen wachte dieser mit einem uralten magischen Artefakt – dem Auge der Wahrheit, Schwachstelle der Kreatur – über das Siegel. Die Vergangenheit des Dämons wiederum, der Grund, wieso er eingesperrt war, alles ging mit den wenigen Eingeweihten wohl unwiderruflich verloren.

Denn als die Gerudos Kakariko erstürmten, entfesselten die Shiekah angesichts der Not Bongo Bongo, um die Angreifer mit in den Tod zu reißen; wahrlich entkam keiner, der nicht zuvor geflohen war. Einstweilen eskortierte Impa die Frau und die Tochter des jüngsten Königssohns aus deren Versteck zurück gen Stadt Hyrule und ihr Weg passierte Kakariko. Lange war das Massaker nicht vorüber und inmitten von Entsetzen und Trauer erahnte die junge Leibwächterin den Schlag gegen ihr Volk; der Schattendämon suchte währenddessen die Ruinen heim und attackierte den königlichen Zug. Unter Aufopferung des Lebens kämpfte der Geleitschutz der Hylianischen Armee ohne Erfolg darum, das Biest zu vernichten, bis es Impa knapp gelang, es zurück in das Gewölbe in ein Siegel zu drängen, ehe es Lyviane und die gerade fünfjährige Zelda Isilia IV. tötete. Zur Belohnung sprach Catan V. die Shiekah von der Ächtung frei und erlaubte ihr, Kakariko von Neuem zu erbauen.

Publik wurde der Vorfall nie, die wenigen Augenzeugen verschieden in den nächsten Jahrzehnten; der gute Ruf der Begnadigten resultierte mehr aus ihrem ehrwürdigen Handeln und Auftreten anschließend. Keiner weiß um die Gefahr unter Kakariko, der Held der Zeit besiegte den Schattendämon lediglich in einer irrealen Zukunft, von der ohnehin kaum etwas überliefert ist, weshalb Bongo Bongo weiter in den Tiefen des Brunnens schlummert, der später darüber errichtet wurde, damit durch die zusätzliche Barriere aus Wasser nichts und niemand nach unten oder nach oben vordringt. Allenfalls in einigen Kreisen des Schattenvolks wurde über das Geschehen berichtet.

Insgeheim versteckten sich die überlebenden Shiekah nach der Ächtung, verhüllten fortan ihre Identität; einige zogen sich in die verborgene Festung Caladon in den östlichen Gebirgen des Landes zurück. Zweifellos fristen sie heute ein tristes Dasein am Rand des Abgrunds: Interne Uneinigkeiten zersetzen sie. Eine Partei will den Pakt mit der Königsfamilie erneuern, sei es, um sie zu beschützen, der alten Zeiten wegen oder aus Eigennutz zum Abwenden des Untergangs; die andere, eine nicht gerade unerhebliche Zahl, hegt nach wie vor Groll auf Hyrule und sehnt sich nach Vergeltung, in der Tilgung des Herrscherhauses wird die Erlösung und Freiheit erhofft. Alle übrigen sind entweder gleichgültig gegenüber allem geworden oder möchten sich auf das eigene, ohnehin verfluchte Leben besinnen. Eingeweiht in diese Wahrheiten sind allein Angehörige des Schattenvolkes, sofern sie sich unter ihresgleichen bewegen; sie alle sind zum Schweigen gezwungen, gefährden sie andernfalls sich und das gesamte Volk.