[+R] Monster

  • MONSTER


    "Look at me. Look at me. Look at how large the monster inside me has become."


    Crunch Crunch! Munch Munch! Chomp Chomp! Gulp!



    Inhalt:
    Kenzo Tenma, ein japanischer Neurochirurg, wird nach Deutschland versetzt und arbeitet in einer Klinik in Düsseldorf.
    Er zählt zu den Besten seines Berufes, und viele Leben konnten dank ihm gerettet werden. Eines Tages wird ihm aufgetragen, die Operation eines Patienten zu unterbrechen und seinen Kollegen zu überlassen, da ein gesellschaftlich hoch anerkannter Patient in ebenso großer Lebensgefahr schwebt. Tenma gehorcht und rettet diesem das Leben.
    Doch zu welchem Preis? Ein anderer Mensch musste sterben, weil Tenma ihn zurückließ und keine entsprechenden Fachmänner vor Ort waren. Geht es letztlich nur um die Rangordnung in der Gesellschaft? Hängt davon der Wert eines Lebens ab?


    Viel Zeit zum Nachdenken bleibt ihm nicht, da schon der nächste schwere Fall vor der Tür steht. Johan, ein kleiner Junge, wurde durch einen Kopfschuss schwer verwundet und muss unverzüglich operiert werden. Tenma bereitet alles vor, doch ein erkrankter Bürgermeister benötigt ebenfalls seine Hilfe, und so wird Tenma erneut aufgetragen, die Operation für eine andere zu unterbrechen.
    Er ignoriert diesen Aufrag und rettet dem Jungen das Leben, der Bürgermeister jedoch erliegt seiner Erkrankung.
    Trotz der vielen Vorwürfe von außen ist sich Tenma sicher, das Richtige getan zu haben. Oder doch nicht?
    Unerklärtliche Morde geschehen im Krankenhaus, der kleine Johan ist unauffindbar. Tenma gerät unter Mordverdacht, kann aufgrund mangelnder Beweise jedoch nicht überführt werden.
    9 Jahre später geschieht ein weiterer Mord, und Tenma steht dem Täter endlich gegenüber. Dabei muss er erkennen, dass er damals einen schweren Fehler begangen hat. Von der Polizei gejagt muss er nun die Wahrheit aufdecken und verfolgt den Täter quer durch Europa, wobei er mehr als einmal mit der Frage konfrontiert wird, wie viel Wert auf dem Leben eines einzelnen Menschen liegt.


    Manga: 18 Bände (alle auf Deutsch erschienen)
    Anime: 74 Episoden
    Mangaka: Naoki Urasawa (Geschichte + Zeichnungen)
    Produzenten: Madhouse Studios, VAP, Viz MediaL
    Genre: Mystery, Drama, Horror, Police, Psychological, Thriller


    Ich selber habe "nur" den Anime gesehen, doch da sich, wie ich gelesen habe, Manga und Anime nicht unterscheiden und zu 100% übereinstimmen, macht es von der Story her keinen großen Unterschied, ob man nun den Manga oder den Anime kennt.


    Monster ist definitiv einer der besten und spannendsten Animes, die ich je gesehen habe. Wie ich ja oben bereits geschrieben habe, ist der Anime ganze 74 Episoden lang, wo man sich erstmal denken mag: "So viel? Herrje, ob ich da wirklich Zeit und Lust zu habe?"
    Diese Frage habe ich mir damals auch gestellt, und dann zum Test einfach mal in Episode 1 reingeschnuppert. Ich wollte schauen, ob ich mir den Anime für die Ferien vormerken sollte.
    Tja, das ist gründlich daneben gegangen. Monster hat mich derart gefesselt, dass ich jeden Tag ~5-10 Episoden gesehen habe und entsprechend schnell mit dem Anime fertig war. Die Schule wurde in der Zeit dann leider etwas vernachlässigt. *hüstel*


    Der Anime steckt voller genialer, brutaler und schockierender Wendungen, die einen regelrecht sprachlos werden lassen. Und das hält bis zum Ende an.
    Es geschieht nicht alles Schlag auf Schlag, die Geschichte wirkt aber auch nicht langatmig. Das Erzähltempo ist meiner Meinung nach genau richtig.
    Wenn ich übrigens "brutale" Wendungen sage, beziehe ich das nicht auf körperliche Gewalt. Natürlich werden hier Menschen ermordet und es spritzt Blut, doch niemals wirklich exziplit. Nein, der Anime hat es in erster Linie darauf abgesehen, unsere Psyche zu erreichen und uns mit spannungsgeladenen, sowie düsteren und schockierenden Szenarien die Luft abzuschnüren.
    Was ich sehr bemerkenswert finde, ist die Tatsache, dass man einfach niemandem vertrauen kann, man bestimmten Leuten aber unbedingt vertrauen MÖCHTE. Es kam nicht selten vor, dass ich auf die Fassade einer scheinbar freundlichen Person hereingefallen bin, oder aber auch umgekehrt Charaktere fälschlich verdächtigt habe.


    Im Laufe der Geschichte werden uns immer neue Hinweise auf den Hintergrund der Geschehnisse gegeben. Wir haben meist den gleichen Wissensstand wie Tenma, und zusammen mit ihm versuchen wir, die Puzzleteile um die Vergangenheit des Täters Stück für Stück zusammenzusetzen. Es werden uns jedoch niemals zu viele Informationen gegeben. Das ist ein Punkt, der mich persönlich und sicherlich auch viele andere regelrecht zum Weiterschauen gezwungen hat. Der Drang danach, endlich die ganze Wahrheit zu erfahren.


    Was diesen Anime mindestens genauso sehenswert macht wie die Story an sich, sind die unterschiedlichen Charaktere, die abwechselnd auch mal Licht ins Dunkel bringen.
    Jeder hat seine eigene Geschichte, seine eigenen, speziellen Charakterzüge und seine eigenen Beweggründe, die uns mal mehr, mal weniger berühren. In meinen Augen hat jeder einzelne Charakter wunderbar in die Geschichte gepasst, ob ich ihn nun mochte oder nicht (und es gab einige, die ich nicht mochte).
    Zum einen ist da natürlich Tenma, der Hauptcharakter. Ein wunderbarer Protagonist, wie ich finde.
    Von grausamer Ungerechtigkeit nur so verfolgt, setzt er alles daran, seinen "Fehler" wieder gut zu machen. Und dabei stellt sich ihm mehr als einmal die Frage, was ein Leben eigentlich wert ist, und ob es der Gerechtigkeit entspricht, die "Bösen" zu töten. Doch trotz all der Zweifel, und trotz seiner Ablehnung von Rache, hat er für sich beschlossen, dem Täter den Gnadenstoß zu verpassen, wobei dieser Entschluss nicht selten ins Wanken gerät.
    Im Grunde ist er eine sehr tragische und doch heldenhafte Figur. Egal wie schlecht es um ihn steht, egal wie weit er rennen muss, stets ist er darum bemüht, den verwundeten Menschen, denen er begegnet, das Leben zu retten und ihnen ein Lächeln zu schenken. Allerdings stirbt dieses Lächeln im Laufe des Animes immer weiter aus, und Tenma umgibt eine traurige Leere. Man selber wird regelrecht von der Ungerechtigkeit erdrückt, die im ganzen Anime lauert und nicht nur Tenma, sondern so ziemlich jede aufrichtige Person in einen tiefen Abgrund reißt.


    Weitere wichtige Charakter sind Nina, die Zwillingsschwester von Johan, Dieter, Tenmas kleiner Begleiter, Inspektor Runge, welcher fest von Tenmas Schuld überzeugt ist und überall nach ihm sucht, Grimmer, ein dauergrinsender Journalist mit einem zweiten Ich (mein Favorit) und noch einige mehr...


    Ich kann diesen Anime wirklich wärmstens empfehlen (der Manga wird sicherlich ebenso gut sein), denn mich persönlich hat er großartig unterhalten. Man mag es kaum glauben, doch beim Finale habe ich wahrhaftig gezittert. Das ist mir noch nie passiert... xD


    Ach ja, der Text über dem Bild stammt übrigens aus dem fiktiven Bilderbuch "Das Monster ohne Namen", welches in der Geschichte des Anime/Mangas eine überaus wichtige Rolle spielt.


    Hier noch einmal das Opening, das die Stimmung des Animes sehr gut einfängt: Opening


    Schaut rein! =)

    "The thing under my bed waiting to grab my ankle isn't real, I know that.
    And I also know that if I'm careful to keep my feet under the covers, it will never be able to grab my ankle."

    - Stephen King

  • Ganz großes Ding. Gehört zum besten was ich so gesehen habe.


    Durch die ersten Folge muss man sich durchkämpfen. Aber durchhalten wird belohnt. Es geht dann noch richtig ab. Hat mich voll mitgenommen, mehr als andere Serien. Interessanterweise kann ich trotzdem nicht mehr sagen, wie es überhaupt ausgeht.


    Sehr psychologisch, nichts für Weicheier.




    Zitat

    ein dauergrinsender Journalist mit einem zweiten Ich (mein Favorit)


    Den war genial tragisch. Auch mein Lieblingscharakter. Will nichts spoilern, aber ich liebe solche Charaktere.

  • Schön, dass hier noch jemand diesen Anime kennt. ^^


    Zitat

    Original von Areßeus
    Interessanterweise kann ich trotzdem nicht mehr sagen, wie es überhaupt ausgeht.


    Dann will auch noch mal eben was zum Ende sagen, über das ja viel diskutiert wird.


    "The thing under my bed waiting to grab my ankle isn't real, I know that.
    And I also know that if I'm careful to keep my feet under the covers, it will never be able to grab my ankle."

    - Stephen King

  • Monster gehört mit Abstand zu den besten Animes die es so zu finden gibt. Ich weiß noch wie sehr er mich gefesselt hat. Das teils erschreckende was so nach und nach aufgedeckt wurde, wo man einen Kloß im Hals hatte bis hin zu auch den schönen Dingen. Das Ende hat mich dann auch wirklich total mitgerissen, ich hab eine ganze Weile gebraucht, bis ich eingesehen habe, dass man wohl nie genau weiß, was passiert ist bzw noch passieren wird.


    Wirklich, jeder der den Anime noch nicht gesehen hat und nicht unbedingt viel buntes trallala oder übertriebene Kämpfe brauch sollte sich das mal ansehen :)

  • Leider hat Monster nie die Aufmerksamkeit bekommen die es eigentlich verdient. Ein Meisterwerk in jeder Hinsicht.. Noch nie hat mich ein Anime (mit solch einer Länge) in den Bann gezogen. Am Ende fragt man sich "Wie zum Geier passte die Story in grade mal 74 Episoden?" Großes Kino sind hier die unterschiedlichen Haupt - und Nebencharaktere auf die alle eingegangen wird und so das Bild sich um Tenma und Johann vernetzt und Stück für Stück lebendiger wird. Eine unglaublich gutes Katze-Maus Spiel zwischen den Protagonisten und den Antagonisten. Während Tenma der Vergangenheit von Johann immer näher kommt erfährt man auch vieles um die Hintergründe die sich um Johann verwickeln. Grade durch diese hohe Anzahl von Episoden ist es möglich gewissen diese Geschichte so detailreich und ausführlich zu erzählen.


    Wichtig ist das man sich bei diesem Werk wirklich die Zeit nimmt (und hat) um dieses Werk zu verstehen. Es ist nichts für leicht denkende und unglaublich tiefgründig. Was ich - persönlich - schade finde an diesem Werk ist das es von der Unwissenheit des Zuschauers lebt und somit beim Re-watch nicht mehr annähernd so gut ist wie beim erstmaligen Sehen. Daher unbedingt das erste Mal sehen so gut wie es geht genießen. Hut ab an die Macher und Zeichner. Chapeau!

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