Was lest ihr gerade?

  • Momentan lese ich Eine Studie in Scharlachrot von Arthur Conan Doyle. Ich bin gerade erst am Anfang, da ich momentan wenig Zeit zum lesen habe, bin aber schon echt gespannt. Sollte mir das Buch gefallen, werde ich mir auch sicher noch mehr Sherlock Holmes-Romane zulegen.


    Loxagon: Also ich wäre interessiert an deinem Roman. Vielleicht könntest du ihn ja in Ghirahims Modeatelier veröffentlichen, sollte es hier nicht gestattet sein.

  • Loxagon:


    Möchtest du hier solche Dinge bewerben und verlinken, kannst du dies durchaus gern im Bereich des Modeateliers tun. Da es allerdings prinzipiell unter den Bereich Promotion (schließlich geht es mitunter um kommerzielle Zwecke) fallen würde, müsstest du dir zuvor per PN-Anfrage eine Genehmigung des Foren-Teams abholen :)

  • Naja, Bewerben ehr weniger - ich will lieber angeben, da ich natürlich ziemlich stolz bin, es geschafft zu haben ... und naja, da gibt man eben gerne an.


    Natürlich kann ich auch dieses Forum gerne mal in einem Roman erwähnen. zB


    "Was machst du gerade?", wollte XYZ wissen.
    "Ach, ich surfe auf der besten Zelda-Seite im Netz. Zelda-Europe! Musst du un-be-dingt auch mal!"
    "Später, jetzt muss ich erst einmal einen Vampir jagen!", meinte X.
    Y kicherte. "Schon wieder? Na, wenn du meinst. ICH hab besseres zu tun."
    Sprachs, schob sich ein Stück Torte in den Mund und las die neuesten Treads im Forum - der Vampir konnte auch bis später warten.


    ... oder so :D


    Ja, ich mags mit Humor.

  • Mein Stapel mit Bücher die ich "lese" ist sehr hoch :D Aber aktiv lese ich tatsächlich "The Hate U Give" von "Angie Thomas".
    Es geht im Grunde um das schwarze Mädchen Starr, dass direkt zu Beginn des Buches ihren besten Freund verliert, weil dieser von einem Polizisten angeschossen wurde. Khalil war nämlich schwarz ... aber unbewaffnet. Und nun versucht Starr natürlich ihr normales Leben weiterzuleben, aber auch mit Khalils Tod fertig zu werden, sowie den Polizisten zur Rechenschaft zu ziehen.
    Ich sags euch Leute, ich habe noch nie so viele negative Emotionen beim Lesen eines Buches verspürt. Ich habe zusammen mit Starr angefangen, meinen Hass auf diese Polizisten zu konzentrieren. Allein die Angst, in Gegenwart eines Polizisten etwas Falsches zu tun, konnte ich förmlich spüren. Vor allem fand ich aber interessant, den Einblick in Starrs Kopf, wie sie zwischen zwei Welten lebt. Einmal die "schwarze" Welt, mit ihrer Familie ihren engsten Freunden, wo sie einfach sie selbst sein kann, aber auch die "weiße" Welt, in ihrer Schule, wo sie sich verstellt, um so wenig wie möglich dem Klischee des schwarzen Mädchen aus dem Ghetto zu entsprechen.
    Das Buch gibt es zurzeit nur auf Englisch, aber ich kann es euch definitiv empfehlen.

  • Neben "In Zeiten des abnehmenden Lichts" von Eugen Ruge ( durch welches ich mich allerdings nur aus Schulzwang quäle, dieser Zerfall der Familie macht mich wirklich fertig.. ) lese ich gerade "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón und ich liebe den Autor. Sein Schreibstil ist so umwerfend schön, dass ich von ihm träume <3

  • Es ist mir ja schon fast peinlich, was ich aktuell lese, da sogar ich mittlerweile aus dem ich-brauche-alles-von-Hollywoodstar-xy-Alter raus bin und mich dieser Boulevard-Kram eh nicht sonderlich interessiert. Dennoch lese ich derzeit "True Strength" von Kevin Sorbo. Eigentlich bin ich was Literatur betrifft genauso gesponnen wie bei Filmen: Sci-Fi, Fantasy, Mittelalter- Hauptsache eine mitreißende Weltenflucht aus der diesigen Ödnis. Dennoch haben mich hierbei die ersten paar Onlineseiten auf Amazon gepackt und ich habe es mir bestellt -wirklich unabhängig davon, dass ich ein riesiger Fan seiner Serien Andromeda und Hercules bin ^^''-. Natürlich bleibt zu bezweifeln ob er es wirklich geschrieben hat, geschweige denn alles so geschehen ist, wie es geschrieben steht. Es ist ungemein unterhaltsam und mitfühlend geschrieben, oft habe ich gelacht, war schockiert oder nervös gepackt. Jedoch hat mich vor allem die/seine persönliche Erfahrung der Zeit auf der ITS, der Nahtod-Erfahrung und der Reha interessiert- wahrscheinlich weil ich wissen möchte, wie andere solche Zeiten und Zustände erlebt haben. Es ist zwar in Englisch, aber ein sehr einfaches Englisch, welches sogar ich (seit fast 10Jahren aus der Schule raus und seitdem kaum mehr diese Sprache angewendet) verstehe. Die Bedeutung der paar umgangssprachlichen Worte gehen aus dem Kontext hervor. Es wird eben auch nicht so eine steifes ich-muss-jetzt-unbedingt-wahnsinnig-intelligent-rüberkommen-Sprache verwendet, sondern eine natürliche und emotionale Sprache, wodurch es überzeugend und authentisch klingt.



    Meine Wertung: 4 von 5 Triforce

  • Ich lese zur Zeit...


    Ernährungslehre kompakt von Alexandra Schek. Schlichtweg und einfach, weil ich mich auf mein zukünftiges Studium vorbereiten möchte.


    Chemie für Mediziener von A. Zeeck. Das habe ich mir von einer Freundin geliehen und arbeite es aus dem selben Grund durch.


    Neben den beiden Fachbüchern lese ich aktuell auch noch Tools der Titanen, vom Bestseller-Autor Tim Ferriss (Die 4-Stunden-Woche usw.). Der Untertitel des Buches: Die Taktiken, Routinen und Gewohnheiten der Weltklasse-Performer, Ikonen und Milliardäre.
    Das 700-Seiten dicke Buch ist in drei große Themen gegliedert - Gesundheit, Reichtum und Weisheit. "Man könnte sie auch als die drei Säulen beschreiben, auf denen das Leben aufbaut", schreibt Ferriss (Ich kenne eine ähnliche Eingliederung in Gesundheit, Wohlstand und Gemeinschaft).
    Jedenfalls kommen in diesem Werk ungefähr 150 interviewte bekannte oder erfolgreiche Personen zu Wort, die einige Interessante Dinge zu erzählen haben. Ich zum Beispiel fand das Kapitel über ketogene Ernährung (Dominic D'agostino) sehr interessant.
    Da ich aber noch nicht einmal die ersten 100 Seiten gelesen habe, kann ich auch leider nicht viel weiter sagen. Nur, dass ich extrem gespannt bin, was mich noch so in diesem Wälzer erwartet :smiling_face_with_smiling_eyes:

  • Hey, danke für den Tipp. Früher waren die Eragon Bücher meine Lieblingslektüre. Werde Mal schauen, ob ich Gabel, Hexe und Wurm noch untergebracht bekomme. Zurzeit lese (oder besser höre) ich NSA, was aber keineswegs für National Security Service, sondern für Nationales Sicherheits Amt steht. Andreas Eschbach geht in diesem Roman von der Idee aus, dass der Computer bereits Mitte des 19. Jahrhunderts von Charles Babbage erfinden wurde (damals noch dampfbetrieben) und im ersten Weltkrieg schon mittbestimmend war. Die eigentliche Handlung spielt im Jahr 1942 und beschreibt das Leben der Programm-Strickerin Helene Bodenkamp, die beim Nationalen Sicherheits Amt arbeitet und Programme strickt (programmieren ist in den 40ern noch reine Frauensache) , deren Algorithmen helfen sollen Juden, Fahnenflüchtige und Volksverräter für die Nationalsozialisten zu finden.


    Höchst eindruckvoll schildert Eschbach hier, was ein autoritäres Regime mit den heutigen technischen Möglichkeiten und der Ideologie von damals zustande bringt. Sehr spannend, wenn auch teils voraussehbar.

  • Danke für den Tip! Eragon hab ich auch verschlungen damals und die Aussicht mehr über Angela zu erfahren ist großartig. :) Werd auf jeden Fall mal meine Bücherei anhauen, die sollen das gefälligst anschaffen. xD


    Momentan lese ich wieder viel zu viel. Aber Onleihe sei Dank kann ich da ganz gut jonglieren zwischen komischer Fantasy (Blutspur von Harrison z.B.), Aufräumhelfern a la Kondo (Aufräumen für Faule, Hoffmann) und psychologischer Literatur (z.B. alles von Stefanie Stahl).


    Tatsächlich war der beste Kauf in letzter Zeit eine Haiku-Sammlung. Und im bookcrossing Regal hab ich eine wunderschön mit Aquarellfarben bebilderte Rilke-Gedichtsammlung abgegriffen. Da krieg ich selbst wieder Lust zu schreiben.

    :rito: “Mut ist nicht die Abwesenheit von Furcht. :rito:
    Mut bedeutet die Angst, den Zweifel, die Unsicherheit zu fühlen,
    und zu entscheiden, dass etwas anderes wichtiger ist.”

    Mark Manson

  • Ich les gerade den kleinen Hobbit... Abend für Abend meiner Freundin vor... und ich hab glaub ich schon vier mal die Stelle gelesen, an der Bilbo von Smaug versengt wird und grade noch aus dem Geheimtunnel fliehen kann. Leider hat diese Stelle offensichtlich besonders großes Gute-Nacht-Geschichten-Potential, denn ich kann in letzter Zeit keine komplette Seite mehr vorlesen ohne dass sie wegnickt. Aber ist auch witzig und immerhin geht die Passage jetzt 100%ig frei von Versprechern.

  • Gizmo, ich möchte nicht, dass das missverstanden wird, aber wenn ich so an deine Stimme denke, wäre ich in der Situation wirklich gern deine Freundin :grinning_squinting_face: (Oder bin einfach ein bisschen neidisch :tongue: )


    Der Hobbit ist und bleibt aber auch einfach ein herrlicher Klassiker. Wir hören sehr gerne immer wieder mal auch das Hörbuch vom Herrn der Ringe - das erste Buch wurde damals noch von dem Synchronsprecher von Gandalf gelesen, und das war einfach super atmosphärisch :smiling_face_with_heart-eyes: Kann ich nur empfehlen, auch wenn es wohl eher in die Kategorie "Was "hört" ihr gerade" gehören würde :kA:

  • Oh das ist echt lieb von dir, ich freu mich voll drüber, dass du meine Stimme magst :D Aber ich denke du hast doch selbst einen 1A-Vorleser den du für solche Sachen verpflichten kannst. :P


    Ich wusste nicht dass das HdR-Hörbuch vom Gandalf-Sprecher ist. Das ist echt ein gutes Argument sich das mal genauer anzuschauen, danke für den Tipp.

  • Im Januar diesen Jahres hatte ich mir alle fehlenden HALO Romane zugelegt - und sie nach aufsteigender Seitenzahl sortiert. Gestern habe ich seit Februar endlich HALO Das Letzte Licht beendet. Irgendwie kam ich gar nicht mehr zum lesen. xx


    Im Anschluss begann ich gestern sogleich mit HALO Glasslands Verglaste Welten. Bisher schaffte ich es über den Prolog nicht hinaus. Der Roman hat Charaktere aus dem anfangs von mir genannten Roman und spielt auch vor diesem. Zugleich spielt Verglaste Welten nach HALO Geister von Onyx welchen ich vor über zehn Jahren gelesen habe. @__@
    Ich hoffe bei Verglaste Welten auf mehr Spannung und Action. Beides hat mir bei Das Letzte Licht gefehlt.

  • *Staub wegwedelt*


    Ich habe gerade eben nach einer mehrtägigen Odyssey "Schuld und Sühne" von Fjodor Dostojewski beendet. Und nachdem ich davor bereits die aktuelle Übersetzung "Verbrechen und Strafe" gelesen habe, muss ich sagen, dass mir die Übersetzung von "Schuld und Sühne" eindeutig besser gefällt als die Übersetzung von Swetlana Geier (auch wenn ich diese Taschenbuchformate ja liebe, klein und praktisch wie sie sind...<3).
    Schuld und Sühne ist, was den Text anbelangt, flüssiger zu lesen und nicht so ein Brocken wie bei Verbrechen und Strafe der Fall. Dort gab es nämlich tatsächlich mal Passagen, die ich mehrmals lesen musste, um es dann auch wirklich zu verstehen.


    Bevor ich zum Inhalt des Werkes komme, kurz zu Fjodor Dostojewski ein paar Worte. Er ist tatsächlich zu einen meiner Lieblingsautoren geworden, obwohl Schirach noch den Sprung nach vorne schafft. Aber Dostojewski ist einer der, ich sage mal, ganz großen Autoren (zumindest, was die russische Literatur anbelangt) und "Schuld und Sühne" ist eines DER Bücher, die mich am meisten gefesselt haben. xD


    Zum Werk: "Verbrechen und Strafe" ist quasi die Neuauflage. Früher hieß der Titel tatsächlich "Schuld und Sühne", der der eigentliche Bedeutung des Inhalts schon wesentlich näher kommt.
    Das Buch thematisiert den Mord an einer Wucherin, begangen von dem Protagonisten Raskolnikow. Raskolnikow lebt in eher ärmlichen Verhältnissen. Seine Kleidung ist zerlumpt und sein Zimmer gleicht eher einen Schrank als einen Wohnraum. Einerseits spaltet er sich aufgrund seiner Lebensumstände von der gesellschaftlichen Teilhabe am Leben ab, andererseits glaubt er, dass es ihm erlaubt sei, einen Mord zu begehen. Immer wieder jedoch sträubt sich sein Unterbewusstsein gegen die Tat, bis er die Wucherin schließlich doch tötet.


    Verbrechen und Strafe sind juristische Begriffe und ich finde, dieser Titel passt (leider) weniger zum roten Faden des Buches. Natürlich wird ein Verbrechen (ein Mord) verübt, natürlich gibt es auch eine Strafe, ich finde aber, der Titel thematisiert dann doch sehr die Bereiche der Justiz, des Richters etc. anstatt die Lage, in der sich der Protagonist Raskolnikow befindet. Schuld und Sühne (als Titel) greift hier allerdings viel besser die menschlichen Gefühlswelten (des Protagonisten) auf, da folgende Aspekte ganz zentral thematisiert werden: Einmal das S c h u l d g e f ü h l nach einen Mord. Nach der Tat findet der Protagonist psychisch keine Ruhe und nachdem er von einem Ermittlungsrichter zur Tat ausgefragt wird, steigert sich das ganze zu einem psychologischen Spielchen. Einerseits, weil der Ermittlungsrichter keine Beweise besitzt, die dafür sprechen, dass Raskolnikow der Mörder ist. Andererseits, weil Raskolnikow immer weiter in die Enge getrieben wird. Erst im späteren Verlauf wird deutlich, dass Raskolnikow für seine Schuld s ü h n e n und für den Mord büßen muss.


    Generell ist Dostojewski s c h w i e r i g , man sollte sich da tatsächlich nicht vertun (und ich weiß, dass es weitaus bessere Literatur gibt, die nicht so zäh und schwierig durchzukauen ist). Das wurde mir früher immer zu Dostojewski gesagt - bis mich dann irgendwann die Neugierde gepackt hat und ich mich an seine Werke Stück für Stück herangetraut habe. :eyes:

    »Cloaked in folds of midnight waters. Side by side we sons and daughters.
    We set forth for no king's orders but we'll sail together.«

    - Sea of thieves: We shall sail together -

  • Ich habe gerade "Free - Coming of Age at the End of History" von Lea Ypi zu Ende gelesen (ich hab's auf englisch gelesen, aber es gibt das Buch auch auf deutsch).
    Lea Ypi ist eine verhältnismäßig bekannte politische Philosophin. Sie lehrt und forscht aktuell an der London School of Economics und hat mit free jetzt soweit ich weiß ihr erstes Buch veröffentlicht, das sich auch an die nicht-akademische Öffentlichkeit richtet. Sie berichtet dabei, wie sie - 1979 geboren - in Albanien im Sozialismus aufgewachsen ist, der 1990 durch ein liberales demokratisches System ersetzt wurde.
    Das klingt jetzt erstmal anspruchsvoll, aber es gelingt Lea Ypi finde ich total gut, wirklich locker, humorvoll und ansprechend über diese Zeit zu schreiben, gerade am Anfang wirkt es nicht wie ein wirklich politisches Buch, obwohl es das natürlich definitiv ist. Sie erzählt fast eher Geschichten ihrer Kindheit und kann so einen total spannenden Einblick darin geben, wie es war, unter den Bedingungen von Sozialismus und Transition aufzuwachsen. Ich finde es total interessant, wie sie damit umgeht, mit kommunistischen und sozialisitischen Ideologien sozialisiert worden zu sein und von einem Moment auf den nächsten zu erfahren, dass ihre Familie eigentlich nie hinter diesen Ideologien stand und sie sie nur so erzogen hat, weil es für sie sicherer war. Oder dass Freunde und Familienmitglieder im Gefängnis waren und nicht nur weggezogen sind. Oder andere gegen ihre Familie spioniert haben.
    Ich kann das Buch echt jedem empfehlen, der sich ein bisschen für Politik und (europäische) Geschichte interessiert.Lea Ypi schreibt wirklich gut und angenehm und mich haben ihre Erzählungen wirklich mitgenommen und mir einen tollen Einblick in diese Zeit gegeben. Ich habe zwar von meiner albanischen Freundin (die mir das Buch geliehen hat) erfahren, dass Lea Ypis Erzählung nicht unbedingt der damaligen Realität vieler anderer Albaner entspricht, da sie durchaus privilegiert und - ohne spoilern zu wollen - in einer besonderen Konstellation aufgewachsen ist. Dennoch meint meine Freundin, dass Lea Ypis Schilderungen der 90er viele Gemeinsamkeiten mit ihrer eigenen Kindheitserfahrung aufweisen.
    Ich hab mir das Buch jetzt nochmal selbst gekauft, weil es grade als Taschenbuch rausgekommen ist und ich es definitiv nochmal lesen wollen und anderen Menschen ausleihen wollen würde. Vielleicht hat hier jetzt ja sogar auch jemand Lust, es zu lesen, es ist nämlich auf jeden Fall ein Buch, das ich nicht einfach nur lesen kann, sondern über das ich auch sprechen möchte :D

  • Da ich aktuell dank des 9-Euro-Tickets länger pendeln darf als sonst (weil ich ja mit 1,5 Stunden pro Fahrt noch nicht lang genug pendle :ugly: ) habe ich zumindest das Glück im Unglück, aktuell enorm viel lesen zu können. Das freut mich sehr, denn ich habe früher wahnsinnig viel gelesen, aber mir zuletzt einfach wenig Zeit genommen, um mich dem gebührend zu widmen.


    Seit einer Weile verschlinge ich schon die Hexer-Bücher von Andrzej Sapkowski. Und um himmelswillen, ob man die Witcher-Serie oder Spiele mag oder nicht, ich kann sie nur jedem ans Herz legen, der Fantasy aber auch düstere Märchen sehr gerne mag. Die Witcherbücher (die aus drei Kurzgeschichtenbänden, einer fünfbändigen Hauptreihe, sowie einem weiteren Einzelroman bestehen) sind nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch literarisch sehr gut geschrieben - was ich bei moderner Fantasy leider sehr oft vermisse. Ich mag es einfach, wenn ich beim Lesen auch sprachlich sehr viel neues lerne, meinen Horizont erweitern und mich daran erfreuen kann, wie toll oder stimmig etwas geschrieben ist. (Wobei die Hexer-Bücher erstaunlich proasisch und unkompliziert geschrieben sind. Sie sind sehr on point. )Die Deutsche Übersetzung von Erik Simon ist aber auch wahnsinnig gut, man möchte nicht meinen, wie viel Unterschied ein guter Übersetzer machen kann. Woher der Einwand gerade kommt? Wenn ich kann, neige ich dazu, einige Roman sowohl in der Muttersprache (meistens Englisch) und dazu auch noch auf Deutsch zu lesen. Natürlich ist Übersetzung ein eigenes Handwerk, aber gerade deshalb gibt es auch Qualitätsunterschiede und Entscheidungen, da sich manche Dinge nicht 1:1 sprachlich in eine andere Sprache transportieren lassen. Bei manchen Werken habe ich da schon mit den Zähnen geknirscht, weil durch schlechte Übersetzung ganze Facetten verloren gegangen sind. Die deutsche Version von The Witcher ist auf jeden Fall wahnsinnig lebendig und sprachlich reich und treffend übersetzt.
    Lest die Hexer-Bücher, sie sind toll. Vor allem sind sie auch in gewisserweise subtil sozialkritisch und führen viele fortschrittliche Gedanken und Konzepte mit sich, die für die Zeit in der sie geschrieben wurden (80er/90er) sowie in Anbetracht des Umstandes, wie konservativ die polnische Gesellschaft ist, durchaus ihrer Zeit voraus waren.


    Weiterhin habe ich aktuell begonnen Six of Crows von Leigh Bardugo zu lesen, eine Fantasy-Geschichte über eine Bande Krimmineller/Diebe im Grisha-Universum (bekannt durch eine weitere Roman-Reihe der Autorin), die mir bisher allerdings nur bedingt gefällt, da sie mir von der Art, wie sie geschrieben wurde, zu modern und marketing geprägt wirkt. Man hat ein bisschen das Gefühl, man würde eine Netflix-Produktion als Roman lesen, wenn ihr versteht, was ich meine. Was ironisch ist, denn die Netflix Produktion kam erst später.


    Letzte Woche habe ich auch noch den Einzelroman "Feenstaub" von der östereichischen Autorin Cornelia Travnicek verschlungen. Feenstaub erzählt auf sehr eigene Art die Geschichte dreier Straßenkinder, die in einer Großstadt überleben müssen. Sie schlagen sich als Kleinkriminelle durch, leben in Armutsverhältnissen und müssen ihre tägliche Beute einem Mann geben, der sie dafür mit etwas Geld und "Feenstaub" belohnt, was etwa eine mit Kokain vergleichbare Droge ist. Der Roman hat bewusst einige Peter Pan Anleihen, ist stellenweise sehr szenerisch und impulsartig geschrieben, ist schrecklich und einfühlsam, magisch und brutal realistisch, und das hat mir sehr nachgehangen. Ich würde nicht soweit gehen und sagen, der Roman sei "harter Tobak", da er sehr stark auch von Subtilität und von den Dingen lebt, die eben nicht im Genauen erklärt und beschrieben werden. Aber auf jeden Fall ein sehr empfehlenswertes Werk.


    Zuletzt blättere ich immer noch immer wieder bei einem autobiographischen Werk weiter, das ich vor ein paar Monaten von meiner besten Freundin geschenkt bekommen habe - Born A Crime von Trevor Noah. Dieses Buch erzählt von Trevors Kindheit in Südafrika, einem Land, mit dem ich zuvor nicht groß auseinander gesetzt habe. Darin schreibt er, sowohl heiter und emotional, manchmal aber auch durchaus kritisch, darüber, was es heißt, als Kind einer schwarzen Frau und einem weißen Mann (damals colored gennant) und dadurch quasi als Außenseiter/Problemkind in einer durch Rassentrennung (Apartheid) geprägten Gesellschaft aufzuwachsen. Das Buch ist sehr unterhaltsam und spannend, vor allem lernt man aber wahnsinnig viel über die sozialen Facetten der südafrikanischen Gesellschaft und Geschichte, ebenso natürlich über Rassismus, Akzeptanz und allerlei. Würde ich definitiv auch jedem weiterempfehlen.

  • Zuletzt habe ich die Biografien "White Line Fever" von Lemmy Kilmister und "What does this button do?" von Bruce Dickinson gelesen. Für den ungewöhnlichen Fall, dass die Namen jemandem hier nicht bekannt sind: Lemmy war der Frontmann von Motörhead, Bruce Dickinson ist der Sänger von Iron Maiden. Alsooo...


    "White Line Fever" ist, ehrlich gesagt, nicht ganz so unterhaltsam, wie ich es mir erwartet habe. Natürlich gibt es ein paar nette Anekdoten rund um Motörhead, aber zum Großteil ist es doch ein etwas trockener Abriss der Bandgeschichte. Zwischendurch quasselt Lemmy gerne mal seinen Senf zum Weltgeschehen dazwischen, und das sorgt dann meist doch für ein paar Lacher. Als Ruhrpottler muss ich den Kerl einfach mögen: Umgänglich, humorvoll, weltoffen, und eine Klappe wie ein Scheunentor, das ist ja so ziemlich die vorherrschende Mentalität im Zechenland. :ugly:


    Die Biografie von Dickinson ist da aber schon etwas spannender, weil abwechslungsreicher. Hier geht es nicht nur um die Musik, der Mann ist eben ein absolutes Multitalent und erzählt auch viel über sein Dasein als Sportfechter, Pilot, Radiomoderator und Bierbrauer, wenn er mal nicht auf der Bühne steht. Einer dieser Menschen, bei denen man sich fragt, ob die auch mal schlafen oder sich zwischendurch die Zeit nehmen, mal einen Film zu schauen oder ein Buch zu lesen. Ein ziemlich bewegtes Leben also, und auch sein Kampf gegen den Zungenkrebs wird thematisiert. Das Thema war für mich persönlich am interessantesten, da mein Großvater an dieser sehr heimtückischen Krebsart elendig zugrunde gegangen ist und es nett ist darüber zu lesen, dass es jemand geschafft hat.

  • Ich hab auch in letzter Zeit wieder mehr gelesen. Aktuell bin ich an Wildcard von Marie Lu dran, muss dafür aber erstmal was zum Vorgänger Warcross von Marie Lu sagen:


    Wacross spielt in einer nicht näher spezifizierten Zukunft (oder ich habe die Jahreszahl vergessen bzw. finde sie nicht mehr). Es gibt VR Brillen, die aber im Gegensatz zu heute eher normalen Brillen ähneln.
    Mit diesen Brillen kann man an Spielen im Namensgebenden Spiel Warcross teilnehmen oder sich diese angucken. Zusätzlich gibt es allerlei anderen Kram den man damit machen kann, es ist quasi für die Menschen Smartphone, PC, Fernseher und alles was sonst noch so elektronische Unterhaltung oder ähnliches bietet.
    Die Hauptfigur Emika Chen ist die standard Heldin, keine Eltern, arm, unbedeutend aber irgendwie begabt. Aber wie soll es anders sein? Emika wird natürlich zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte und wird Teil eines großen Abenteuers rund um das Spiel Warcross und die Meisterschaft in ebendiesem.


    Ich will eigentlich garnicht zu viel vom Buch erzählen außer, dass es eine sehr schöne Geschichte rund um das Spiel und die Welt drumherum erzählt. Da ich die englische Version lese kann ich nur den Schreibstil in dieser beurteilen und den finde ich echt gut. Man kommt gut mit, alles ist ziemlich gut beschrieben.


    Teil 2 knüpft an den ersten Teil relativ nahtlos an und führt die Geschicht bis jetzt ziemlich gut fort.

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